Vom Leben und Vergehen eines österreichischen Naturwahrzeichens
Foto: Reinhard Prenn
Die Pasterze ist eine stille Zeugin des Klimawandels, die der Fotograf Reinhard Prenn über die letzten 10 Jahre kontinuierlich fotografierte. Die Dokumentation des österreichischen Gletschers geht aber über rein ästhetische Ansichten des Naturwahrzeichens hinaus. Die Fotografien zeigen die Schönheit des Gletschers und machen gleichzeitig den andauernden Verlust desselben sichtbar. Über das durch den Klimawandel beeinflusste Schmelzen des Gletschers und die über die Jahre gesammelten Erfahrungen und Begegnungen mit der am Großglockner gelegenen Pasterze spricht Reinhard Prenn bei seinem Vortrag.
Staunen über die Wunder der Natur
Das dramatische Abschmelzen der Alpengletscher legt - durch verschiedene gegenläufige physikalische Prozesse - ihre innersten Strukturen frei. Die Formen dieser Abbrüche und Ausschmelzungen bilden das Ausgangsmaterial von Prenns fotografischen Findungen. Eis hat die Eigenschaft, Licht nicht an seiner Oberfläche zu reflektieren. Das Licht kann eindringen und ein Teil seines Spektrums wird - je nach Dichte und Beschaffenheit des Eises - wieder nach Außen abgegeben. So entsteht die Farbe des Eises in seinem Inneren. Das Spiegeln und Kompilieren der Aufnahmen zu symmetrischen Anordnungen, transformiert und abstrahiert das fotografische Ausgangsmaterial. Die Objekte der Bilder, die minütlichen und stündlichen Veränderungen unterworfen sind, existieren oft kurz nach ihrer Aufnahme nicht mehr und zeigen so, abseits herkömmlicher Naturfotografie, ein letztes Aufleuchten des Gletschers.
Ort: LAMES im Sonnenpark
Zeit: Donnerstag, 12.11.2020
Beginn: 19.00 Uhr
Eintritt: Freie Spende
Die Veranstaltung findet unter Berücksichtigen der aktuellen Corona-Maßnahmen statt.
Da die Besucher*innenzahl begrenzt ist, bitten wir um Anmeldungunter:
Studierende der TU Wien begaben sich auf Entdeckungsreise in den Sonnenpark, um das Terrain kennenzulernen, mit dem sie sich für die nächsten zwei Semester beschäftigen werden.
Der Sonnenpark ist mit seinen beiden Vereinsgebäuden das aktuelle Projekt der Lehrveranstaltung „Design Build“ der TU Wien. Unter der Leitung des Architekten Peter Fattinger und Wolfang Thanel werden 20 Studierende über zwei Semester eigene Ideen zu den Gebäuden sowie dem Park entwickeln und im Rahmen des anstehenden Renovierungsprozesses realisieren. „Design Build“ ist eine Lehrveranstaltungsreihe an der TU Wien, die Peter Fattinger im Jahr 2000 mit dem Ansinnen begann, Architekturstudierende in die Praxis einzuführen und Projekte mit sozialem Mehrwert zu realisieren. Darunter waren in den letzten Jahren z.B. die Schaffung eines Gemeinschaftszentrums und Veranstaltungsorts in der Nordbahnhalle, einer leerstehenden Lagerhalle der ÖBB im 2. Wiener Gemeindebezirk, das Gelbe Haus im Rahmen der Kulturhauptstadt in Linz oder die Erweiterung eines von der Caritas betriebenen Bio-Bauernhofs um eine von behinderten Menschen geführten Pension im niederösterreichischen Unternalb.
Wie geht es nun weiter?
Eine erste Annäherung an den Sonnenpark fand Anfang Oktober statt, als Mitglieder der Vereine LAMES und Sonnenpark die Studierenden durch die Vereinsgebäude und den Sonnenpark führten. Die erste Begehung dient als Grundlage für Entwurfsskizzen, aus denen die Studierenden in Abstimmung mit den Bedürfnissen vor Ort Modelle entwickeln werden, die schließlich im Renovierungsprozess umgesetzt werden können. Von den Studierenden war zu hören, dass die Lehrveranstaltung als Highlight des Studiums gilt. Sonst, so meinten sie, verharren die Ideen meist auf dem Papier. Peter Fattinger hat mit der „Design Build“ ein aktuelles Lehrformat geschaffen, das die Theorie um wertvolle Praxis erweitert. Ihm geht es darum, Studierende sowohl auf architektonische als auch soziale und kulturelle Räume treffen zu lassen, auf die sie in ihren Vorhaben praktisch eingehen können. So lernen sie nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen ihres Denkens auf die bauliche Realität, sondern auch den Umgang mit Baumaterialien und die Abläufe baulicher Prozesse.
Die beiden Vereine LAMES und Sonnenpark sehen der Kollaboration mit viel Freude und Spannung entgegen, denn die über hundert Jahre alten Vereinsgebäude sind nicht gerade das einfachste Terrain, doch sie haben in ihrer Entwicklung zum Kunst- und Kulturzentrum viel Potential, das es nun gemeinsam mit den Studierenden der TU Wien zu heben gilt.
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29. OKT - 2.NOV
ZU GAST: PINK NOISE ROCK CAMP
Der Jugendclub des Festspielhauses St. Pölten
Illustration: Jana Königskind
Wir freuen uns sehr, dass auch heuer wieder der Jugendklub des Festspielhauses St. Pölten bei LAMES Station macht. Diesmal mit dem PINK NOISE MINI CAMP unter der Leitung der beiden Musiker*innen Dora de Goederen (Schlagzeugerin bei DIVES & Bassistin bei Schapka) und Lena Kühleitner (diverse Solo- und Bandprojekte).
Für vier Tage können Mädchen* und junge Frauen* mit der Unterstützung der beiden Workshopleiter*innen alle erdenklichen Musikgeräte, von Bass bis Schlagzeug und Synthesizer ausprobieren. Und wer weiß? Vielleicht spielen sie in den Bands von morgen.