Am 29. August um 20:00 lädt LAMES gemeinsam mit der Plattform KulturhauptSTART zum 2. Sommerkino in diesem Jahr ein. Anknüpfend an den diesjährigen LAMES Schwerpunkt „Architektur“, der aufgrund der geplanten Hausrenovierung initiiert wurde und bei dem wir uns mit Raumplanung, kollektiven Planungsprozessen in Architekturfragen, etc. auseinandersetzen, beschäftigen wir uns diesmal mit innovativen, selbstorganisierten Wohnprojekten in Österreich.
Der Film „Der Stoff, aus dem Träume sind“ von Michael Rieper und Lotte Schreiber zeigt sechs Meilensteine selbstorganisierten und selbstverwalteten Wohnbaus in Österreich. Dabei nähert sich der 75-minütige Dokumentarfilm auf facettenreiche Art an die unterschiedlichen Themen kooperativer Wohnprozesse von 1975 bis heute an.
Im Anschluss werden die im Film angesprochenen Themen im Rahmen einer Podiumsdiskussion weiter vertieft. Angesprochen werden dabei auch Möglichkeiten für die Stadt St. Pölten im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung den qualitativen Wohnbau in den Fokus zu rücken. Es diskutieren:
• Jens de Buck, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung St. Pölten
Mit Jasmina Dzanic und Markus Weidmann-Krieger auf den Spuren der Bosnier am Sonnenpark Gelände.
Tausende Menschen waren bereits vor dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien nach (Nieder-Österreich) geflohen, als am 23. Juni 1992 in einer St. Pöltner Regionalzeitung ein Aufruf zu lesen war: „Hilferuf an alle St. Pöltner: Nehmt Kriegsflüchtlinge auf!“ Schließlich wurden etwa 250 von ihnen an der Adresse Spratzener Kirchenweg 81-83 untergebracht. Heute ist der Ort Kulturzentrum, Begegnungsort, Grünoase und noch vieles mehr. EIn Ort. Zwei Vereine. Der Verein SONNENPARK - Park der Vielfalt sowie der Kunst- und Kulturverein LAMES .
Damals gehörte das Areal bereits einige Jahre der Stadt St. Pölten, nachdem es vorher u.a. als Betriebsgelände und Mühle gedient hatte. Aus dem Provisorium wurden schließlich mehr als zwei Jahre, in denen die Menschen – abgeschnitten von zuhause, ohne Möglichkeit zu arbeiten und mit dementsprechend geringen Bewegungsradius auf äußerst beengten Platz lebten. Während die Kinder die Schulen der Umgebung besuchten und sich so langsam integrieren konnten, mussten sich ihre Eltern mit kleineren Service- und Reparaturarbeiten über den Tag bringen. Mehr als 25 Jahre später sind viele von Ihnen St. Pöltner*innen geworden. Jasmina Dzanic kam damals als Kind nach St. Pölten und wird am Sonnenpark-Gelände gemeinsam mit Markus Quartz Weidmann-Krieger vom Verein Sonnenpark über dessen Vergangenheit als Flüchtlingsunterkunft erzählen.